Lackierhandbuch

Lackierhandbuch – Kunststoff lackieren

Lackierhandbuch – Kunststoff lackieren

Kunstoff ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, ob bei Möbeln oder Dekoration. Mit der Zeit können diese Oberflächen jedoch an Glanz verlieren oder unansehnlich aussehen. Mit dem richtigen Lack kannst du Kunstoff, auffrischen oder einen völlig neuen Look verleihen. 

Vorbereitung der Kunststoffoberfläche

Eine sorgfältige Vorbereitung ist essenziell, um ein gleichmäßiges und dauerhaftes Ergebnis zu erzielen:

  1. Reinigen: Beginne damit, die Kunststoffoberfläche gründlich zu reinigen. Staub, Schmutz, Fett und andere Verunreinigungen können die Haftung des Lacks beeinträchtigen. Verwende ein mildes Reinigungsmittel und lauwarmes Wasser, um die Oberfläche gründlich zu säubern. Trockne den Kunststoff anschließend vollständig ab.
  2. Anrauen: Kunststoffoberflächen sind oft sehr glatt, was die Haftung von Kreidelack erschweren kann. Um eine bessere Haftung zu gewährleisten, solltest du die Oberfläche leicht anrauen. Verwende dafür feines Schleifpapier und schleife die gesamte Fläche leicht ab. Achte darauf, gleichmäßig zu arbeiten, um Kratzer zu vermeiden.
  3. Entfetten: Nach dem Schleifen solltest du die Oberfläche nochmals entfetten, um sicherzustellen, dass kein Staub oder Schleifreste die Haftung des Lacks beeinträchtigen.

Lackieren mit Kreidelack

Nachdem die Kunststoffoberfläche gründlich vorbereitet ist, kannst du mit dem Lackieren beginnen. Ob du dabei den Lack mit Pinsel, Rolle oder Sprühdose aufträgst, hängt von der Größe und Form deines DIY-Projekt sowie deinen persönlichen Vorlieben ab.

Streichen mit Pinsel oder Rolle:
  • Trage den Kreidelack in dünnen, gleichmäßigen Schichten auf. Eine dünne erste Schicht sorgt für eine gute Basis und Haftung.
  • Lass jede Schicht gut trocknen, bevor du die nächste aufträgst. Die Trocknungszeit.
  • Für ein besonders glattes Finish kannst du die Oberfläche zwischen den Schichten leicht mit feinem Schleifpapier (Körnung 320) anschleifen.
Sprühen:
  • Halte die Sprühdose etwa 7-12 cm von der Oberfläche entfernt und sprühe den Lack in gleichmäßigen, dünnen Schichten auf.
  • Bewege die Sprühdose konstant, um Tropfenbildung zu vermeiden und ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
  • Auch hier ist es wichtig, die Trocknungszeiten zwischen den Schichten einzuhalten und bei Bedarf leicht anzuschleifen.

Unterschiedliche Kunststoffarten und deren Lackiereigenschaften

Grundsätzlich lassen sich Kunststoffe in drei Hauptkategorien unterteilen, die für das Lackieren relevant sind: Duroplaste, Thermoplaste und Elastomere.

  • Thermoplaste: Diese Kunststoffe werden bei Erwärmung weich und formbar, können aber nach dem Abkühlen wieder fest werden. Sie sind die am häufigsten verwendeten Kunststoffe und lassen sich gut lackieren, besonders wenn sie eine harte und stabile Oberfläche aufweisen. 
  • Duroplaste: Diese Kunststoffe sind hart und nicht verformbar. Sie bleiben auch bei Hitze formstabil und lassen sich daher besonders gut lackieren. Duroplaste sind oft in Anwendungen zu finden, die eine hohe Hitzebeständigkeit und Festigkeit erfordern.
  • Elastomere: Elastomere sind Kunststoffe, die bei Zimmertemperatur dehnbar und elastisch sind. Sie kehren nach Dehnung in ihre ursprüngliche Form zurück. Das Lackieren von Elastomeren kann schwieriger sein, da sie weicher und flexibler sind, was die Haftung des Lacks erschwert.

Je härter und stabiler die Kunststoffoberfläche, desto besser haftet der Lack. Duroplaste und bestimmte Thermoplaste bieten in der Regel die besten Lackiereigenschaften, während Elastomere das lackieren erschweren. 

Versiegelung

Um die lackierte Kunststoffoberfläche vor Abnutzung zu schützen, kannst du nach dem Trocknen des Kreidelacks eine Versiegelung auftragen. Ein Klarlack, schützt die Oberfläche und hebt die Farbe des Kreidelacks hervor.

Tipps & Tricks

  • Probelackierung: Teste den Kreidelack an einer unauffälligen Stelle des Kunststoffs, um sicherzustellen, dass die Haftung und das Finish deinen Erwartungen entsprechen.
  • Mehrere dünne Schichten: Trage lieber mehrere dünne Schichten auf, anstatt eine dicke, um ein gleichmäßigeres und professionelles Ergebnis zu erzielen.
  • Umgebungsbedingungen beachten: Lackiere nicht bei extremen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit, da dies das Trocknungsverhalten negativ beeinflussen kann. 
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